Mein Weg als Mann multiple Orgasmen zu erleben

NEIN! Es geht nicht um Leistung! Dies ist keine Anleitung wie du noch besser deine Mann stehen kannst. Es geht darum wie du durch Entspannung und Loslassen mehr Leichtigkeit und Freiheit in deine Sexualität bringen kannst. Dadurch werden dann Lernprozesse und Erfahrungsräume ermöglicht, die zumindest für mich unvorstellbar waren.

Was am Anfang war

Als ich meine Frau Melanie mit 20 Jahren kennengelernt habe, war ich körperlich und sexuell unerfahren. Ich hatte mein ersten Mal mit 19 und Melanie war erst die dritte Frau mit der ich sexuell intim wurde. Ich konnte von meinem Körper wenig spüren. Das sage ich aus heutiger Sicht.

Beim Sex bin ich häufig nach dem Vorspiel schon im Moment der Vereinigung gekommen und danach ging bei mir nicht mehr wirklich etwas. Manchmal wieder nach einer Stunde. Ich habe mit dann darauf verlegt in der Sexualität mich vor allem ausgiebig der Frau zuzuwenden und sie zu verwöhnen.

Ich habe zwar hier und da von verschiedenen Techniken gelesen und viel “Ratschläge” ausprobiert, was nicht wirklich geholfen hat.

Schon damals hatte Melanie den Wunsch, die sexuelle Vereinigung länger zu erleben. Denn gerade zu dem Zeitpunkt, an dem ihre Yoni weicher wurde und sie ins Spüren kan, war es bei mir vorbei. Auch wenn ich sie dann oral oder mit meinen Händen verwöhnte, blieb doch eine Sehnsucht danach, die Vereinigung länger und tiefer zu erleben und auch das Spüren im vaginlen Innenraum zu intensivieren. In einem tantrischen Frauenseminar bekam Melanie die Anregung sich selbst beim Sex mehr zu bewegen und die Beckenschaukel einzusetzen.

Melanies Reaktion darauf war: Wenn ich das mache, dann kommt Jörn ja gleich. Und die Seminarleiterin entgegnete: Dann lass ihn doch kommen – aber trocken – und danach macht ihr weiter. Sie erzählte Melanie von der Trennung von Orgasmus und Ejakulation und das erzählte sie wiederum mir. Damit begann unser gemeinsamer Übungsweg hin zu einer längeren Vereinigung.

Mein Weg

Körperwahrnehmung

Rückblickend kann ich sehen, dass mein Weg schon in meinem Jahrestraining zur Gewaltfreien Kommunikation angefangen hat. Dort habe ich gelernt Gefühle in meinem Körper wahrzunehmen und vor allem auch zu benennen. Wirklich gelernt meinen Körper wahrzunehmen, habe ich aber erst in den Tantra-Massage-Seminaren. Nicht nur die Berührung an jeder Stelle des Körpers bewusst wahrnehmen zu können, sondern auch die Wirkung im Körper zu spüren. Mit jeder Massage, die ich empfangen habe, konnte ich ein Wenig mehr empfinden.

Selbstliebe

Die bewusste Auseinandersetzung mit meiner Sexualität hat dann auch begonnen meine Selbstbefriedigung zu beeinflussen. Oder besser gesagt ich habe begonnen sie zu verändern. Ich habe angefangen mir mehr Zeit zu nehmen, langsamer vorzugehen und Pausen einzulegen. Auch dabei immer mehr von der Achtsamkeit und Präsenz der Massagen, die ich gebe, mir selber zu schenken und in meine Selbstliebe einfließen zu lassen.

Ohne Orgasmus und Slow Sex

Gleichzeitig hat sich auch die Paarsexualität verändert. Ich habe so einige lustvolle, erregende Tantra-Massage empfangen ohne einen Orgasmus zu haben. Danach habe ich mich meistens kraftvolle und lebendiger gefühlt. Auch in der Paarsexualität haben wir angefangen damit zu experimentieren. Zu dieser Zeit sind wir durch das Buch von Diana Richardson auch mit dem Thema Slow Sex in Kontakt gekommen. Beides hat dazu geführt, dass ich heute in der sexuellen Begegnung nicht die Befriedung und den Orgasmus suche, sondern ein wesentlich intensiveres und intimeres sich Einlassen und Begegnen erlebe.

Beckenbodentraining

Vor ein paar Jahren habe ich von einem Freund schon mal ein Buch zum multi-orgasmischen Mann bekommen und es nicht gelesen! Melanie kam damit dann irgendwann aus ihrer Frauen-Massage-Ausbildung im dem Thema und einer Buchempfehlung zurück, dass ich mir dann als Hörbuch anhören konnte. Ich merke immer wieder, dass mich Lerninhalte zum passenden Zeitpunkt und in der passenden Form erreichen müssen, um haften zu bleiben.

Stark vereinfacht geht es darum zu lernen Ejakulation und Orgasmus zu trennen und dazu sind 2 Fähigkeiten wesentlich:

Mein Erregungslevel sehr präzise wahrzunehmen, so dass ich merke wann ich ejakulieren werde und durch Anspannen meiner Beckenbodenmuskulatur, genauer des PC-Muskels (Wikipedia), die Ejakulation zu unterbinden während ich den Orgasmus erlebe.

Multiple Orgasmen

Es ist ein Lernprozess diesen Bruchteil einer Sekunde wahrzunehmen, der zwischen dem Moment liegt, in dem der Orgasmus ausgelöst und dem Moment, in die Ejakulation passiert.

Mit der Ejakulation werden im Körper Prozesse in Gang gesetzt, die unter anderem das Blut aus den Schwellkörpern abfließen lassen und den Körper vom Erregungsmodus in den Normalzustand zurückkehren lassen. Mit der Fähigkeit die Ejakulation zu stoppen, bleiben auch diese Prozesse größtenteils aus. Die Erektion nimmt meistens etwas ab. Auch der Effekt, dass die Eichel nach der Ejakulation häufig überempfindlich ist, bleibt aus und Stimulation ist direkt wieder möglich. 

Durch Übungen habe ich mich sowohl in Einzelübungen mit Selbstliebe als auch gemeinsamen Übungen mit Melanie langsam immer näher an diesen Punkt herangetastet. Und da ist es ganz normal, dass ich anfangs mal zu früh, zu fest oder zu lange angespannt habe und damit die Erregung “abgewürgt” habe oder manchmal den Punkt verpasst und ejakuliert habe. Doch nach einigem Üben gab es erste Momente, in denen es funktioniert hat. Das hat uns beide sehr motiviert dran zu bleiben und weiter “zu üben”. Es ist normal, dass sich dann die ersten Male das Empfinden des Orgasmus nicht genauso anfühlt wie sonst.

Nach dem Orgasmus spüre ich die Stimulation weniger intensiv. Das nimmt nach einem 2. Orgasmus nochmals ab. Das erlaubt es dann auch mal sportlicher beim Sex unterwegs zu sein, was zuvor nie möglich war.

Wie Es heute ist

Melanie’s Sicht

“Für mich waren die letzten Jahre eine sexuelle Revolution. Ich kann mich noch gut erinnern als es die ersten Male geklappt hat und Jörn einen trockenen Orgasmus hatte. Danach blieb die Erektion da, Jörn Empfinden war schwächer und wir konnten auch schnelleren Sex haben, was vorher nie möglich war. Für mich war es wichtig, dass mal zu erleben und festzustellen, dass ich das nicht oft brauche. Aber ohne die Erfahrung zu machen, wäre da weiter eine Sehnsucht gewesen.

Heute können wir uns entscheiden, wie lange wir vereinigt sein möchten. Das kann schon mal bis zu zwei Stunden gehen und an anderen Tagen auch mal nur 15 Minuten. Manchmal haben wir Slowsex, manchmal ganz gewöhnlichen Sex. Oft haben wir Sex ohne dass einer von uns beiden einen Orgasmus hat und wir beide genießen es in vollen Zügen, spüren das Strömen der sexuellen Energie im Körper und unsere tiefe Verbindung miteinander.”

Jörn’s Sicht

Ich bin dankbar für die Freiheit und Wahlmöglichkeiten, die mir diese Entwicklungs­weg eröffnet hat. Tatsächlich nutze ich die Möglichkeit der Multiplen-Orgasmen gar nicht so häufig. Die Möglichkeit des trockenen Orgasmus dagegen schon öfter. Ich merke, dass nach einer Ejakulation meine Lust auf Sex für mehrere Tage deutlich abnimmt. Und manchmal merke ich danach am nächsten Tag, dass ich irgendwie weniger energetisch und müder bin. Mit einem trockenen Orgasmus bleibt bei mir die Lust erhalten und ich fühle mich energetisch fit.

Und manchmal macht es dann auch Spaß die Vereinigung in die Länge zu ziehen, mit der Geschwindigkeit und Härte zu spielen. Das trägt bei mir zu viel Leichtigkeit und Entspannung rund um das Thema Sexualität bei.

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