Mit Konflikten und Unfrieden sind wir überall konfrontiert. Wenn wir hinaus in die Welt schauen, sehen wir Kriege, die Völker und Nationen entzweien, Konflikte innerhalb eines Landes, zwischen Institutionen und Organisationen, Unfrieden in Familien, in der Partnerschaft, unter Freunden und letztlich Unfrieden und innere Konflikte in uns selbst.
Viele Menschen erleben Konflikte und Unfrieden als trennend und belastend und reagieren immer wieder nach den gleichen gelernten und verinnerlichten Sprach- und Verhaltensmustern: mit Angriff und Verteidigung, Flucht und Rückzug oder mit Erstarrung und Handlungsunfähigkeit.
Die Gewaltfreie Kommunikation zeigt uns einen Weg, wie wir Konflikte und Unfrieden lösen können; indem wir Frieden zuerst in uns selbst machen und unsere eigenen Gefühle und Befürfnisse näher kennenlernen und ausdrücken. Aus diesem Kontakt zu uns selbst können wir unserem Gegenüber mit Verständnis, Akzeptanz und Mitgefühl begegnen.
Unfrieden in mir selbst
Bist du mit dir selbt im Frieden? Kannst du dich selbst so lieben und annehmen, wie du bist, mit all deinen Schwächen, Macken und vermeintlichen Fehlern? Oder gibt es da Selbstverurteilung, Scham und Minderwertigkeit in dir? Ich gehe davon aus, dass du da so einiges gefunden hast. Nun darfst du still werden und nach innen schauen. Lass die Menschen und Umstände im Aussen so sein, wie sie sind und wende dich deinem Inneren zu.
In deinem Inneren begegnest du dann bewusst deinen Mustern, Gedanken, Bewertungen, Verurteilungen und Glaubenssätzen. Du nimmst sie wahr und fühlst hinein, welche Gefühle diese Gedanken in dir auslösen. Erlaube diesen Gefühlen da zu sein und fühle sie. Du musst nichts verändern. Nur da sein und bewusst fühlen. Hier geht es um Annahme, Akzeptanz und Mitgefühl.
Es geht darum zu lernen, wie du Selbstempathie und Selbstklärung praktisch leben kannst, wie du dir selbst in einer inneren Haltung der Achtsamkeit, Empathie, Annahme und Selbstliebe begegnen kannst. Wenn es dir zunehmend gelingt einfühlsam mit dir selbst umzugehen, gut für dich zu sorgen und dich selbst so anzunehmen und zu lieben, wie du bist, trägst du zum Frieden in der Welt bei.
Das Außen als Spiegel meines Inneren
Auf diesem Weg, Frieden in deinem Inneren zu erschaffen, dienen dir die Menschen und Umstände in deinem Umfeld als Spiegel.
Was lehnst du alles an dir selbst ab? Wie wolltest du „nie“ werden oder sein? Zum Beispiel: schwach, unordentlich, faul, verträumt, willensschwach, undiszipliniert, erfolglos, schmutzig, laut, egoistisch…
Schau dich um, über welche Menschen in deinem Umfeld du dich ärgerst und was du an ihnen ablehnst. Oft spiegeln dir das, was du AUCH bist, aber nicht sein willst oder dir nicht erlaubst zu sein. Und Sie spiegeln dir oft das, was du an deinem Vater, deiner Mutter, deinem Bruder oder deiner Schwester damals abgelehnt hast.
Solange wir uns über etwas ärgern und absolut nicht so sein wollen oder glauben, es nicht zu sein, müssen einige Menschen um uns wie Partner, Sohn, Tochter, Kollegin, Kollege Nachbar etc. uns genau dies spiegeln.
Wenn jemand dir das nächste Mal etwas sagt, was dich ärgert, aufregt oder aus der Bahn wirft, versuche inne zu halten, zu atmen und innerlich zu sagen: Danke, dass du mir das sagst. Möglicherweise kannst du diesen Satz auch nach außen sagen. Und dann nimmst du dir Zeit um zu fühlen und dich zu fragen: Was hat das jetzt mit mir zu tun? Welche Bedürfnisse liegen hinter meinen Gedanken und Gefühlen.
Berührungen, die zum Frieden beitragen
Auch Berührungen können zum Frieden beitragen. Jörn sagt gerne: Tantramassage ist Friedensarbeit auf körperlicher Ebene. Über Berührungen, die dein Inneres erreichen, die dich mit deinem Körper versöhnen, die dich dir selbst näher bringen, können wir zum Frieden in der Welt beitragen.
Frieden in der Welt
Frieden auf der Welt fängt also beim Frieden in deinem Inneren an.
“Wenn du mit dir selbst im Frieden lebst, kommst du nicht in Versuchung, anderen den Krieg zu erklären.”
Ernst Ferstl
Frieden beginnt mit vielen kleinen Schritten, die viele Menschen an vielen Orten unserer Erde tun.