Den eigenen Körper lieben lernen

Der Körper wird auch als das zu Hause deines Geistes und deiner Seele oder als Tempel deiner Weiblichkeit bezeichnet. Er zeigt dir deine innere Welt, deine Gefühle, Bedürfnisse, Grenzen und Hindernisse. Er gibt dir wertvolle Hinweise, vorausgesetzt du hast eine sinnliche, liebevolle Verbindung zu ihm und bist bereit, auf seine Weisheit und Intuition zu hören und seine Grenzen zu achten.

Uns Frauen wird es schwer gemacht, unsere Körper zu lieben. Schon von klein auf sehen wir in den Medien schöne Frauen, geprägt von Schönheitsidealen, und beginnen, uns mit ihnen zu vergleichen. Und auch von engen Bezugspersonen oder Gleichaltrigen hören wir Sätze wie: Du bist zu dick. Oder: Du bist zu dünn oder ähnliches. Und wir verinnerlichen diese Sätze, speichern sie als Glaubenssätze in unserem Unterbewusstsein ab. auch eine sexualfeindliche, von Scham geprägte Erziehung kann dazu führen, dass Frauen den eigenen Körper ablehnen.

Die Folge sind unzählige Frauen, die mir in meiner Praxis gegenübersitzen und mir erzählen, dass sie ihren Körper nicht mögen, ihn nicht so annehmen können, wie er ist und weit davon entfernt sind, ihn zu lieben. Viele berichten auch, dass es ihnen schwer fällt ihren Körper zu spüren und dass sie sich besonders auch in der Sexualität mehr Empfindungsfähigkeit wünschen würden.

Innere Anteile und weibliche Archetypen

In unseren Frauenseminaren und auch in meiner Beratungspraxis verwende ich gerne das Modell der inneren Anteile. Mir hilft das, meine Innenwelt und die verschiedenen Stimmen, Gefühle und Bedürfnisse in mir zu sortieren und besser zu verstehen.

Wie schon oben erwähnt haben viele Frauen einen Anteil in sich, den ich die innere Kritikerin nenne. Die Kritikerin verurteilt und kritisiert z.B. das Aussehen des eigenen Körpers. An ihre Seite gesellt sich dann gerne auch noch die innere Richterin, die z.B. über unser Essverhalten richtet oder die innere Antreiberin, die uns ermahnt, mehr Sport zu machen, weniger zu essen… Und schon beginnt der Weg in die Selbstoptimierung.

Wir möchten diesen inneren Anteilen, die uns oft das Leben scherer machen, hilfreiche Anteile, wir nennen sie auch weibliche Archetypen, gegenüberstellen. Dabei fokussieren wir uns auf innere Anteile, die uns dabei unterstützen, unsere Körper anzunehmen und lieben zu lernen. Im folgenden möchte ich dir diese Anteile oder Archetypen vorstellen.

Selbstannahme: Die Annehmende in dir

Deine Selbstannahme steht in einem engen Zusammenhang mit deiner Selbstliebe. Ein Aspekt der Selbstannahme ist es, deinen weiblichen Körper so anzunehmen wie er ist, mit allen Rundungen, Falten, Eigenheiten und Besonderheiten. Dein Körper ist
wunderbar, so wie er ist, er erzählt authentisch und ungefiltert die Geschichte deines Lebens. 

Meinem Bauch sieht man an, dass er sich in fünf Schwangerschaften gerundet hat, dass ich fünf Babys ausgetragen habe. Da gibt es Schwangerschaftsstreifen und so flach wie früher ist er auch nicht mehr. Und auch meinen Brüsten sieht man es an, dass ich fünf Babys damit genährt habe. Sie hängen etwas mehr als früher und sind nicht menr so straff. Lange Zeit war das schwierig für mich, das so anzunehmen. Heute mag ich meinen Körper, so wie er ist. Mein Körper erzählt die Geschichte meines Lebens und ich bin stolz darauf.

Diesen Anteil, dem es glingt, dich selbst so anzunehmen, wie du bist, nenne ich die Annahmende. Die Annehmende nimmt dich und auch andere so an wie sie sind. Sie nimmt das Leben so, wie es kommt. Sie bewertet und urteilt nicht. Alles darf so da sein, wie es ist. Die Annehmende sagt Ja zu allem was ist. Ja zu deinem Körper, Ja zu deinem Bauch, Ja zu deinen Brüsten, Ja zu deinem Schoßraum, Ja zu deinen Gefühlen, Ja zu deinen Bedürfnissen, Ja zu deinen Grenzen und Ja zu deinem Leben, Ja zu deinen Entscheidungen, Ja zu deinem So-Sein.

Ich nehme mich an,
so wie ich bin.


Alles darf da sein.


Ich bin richtig.


Ich bin vollkommen ok.


Ich genüge.

Der Weg von der Selbstverurteilung in die Selbstannahme braucht Geduld, Raum und Zeit. Sich limitierender Glaubenssätze bewusst zu werden, sie nicht länger zu glauben und ihnen hilfreiche Glaubenssätze gegenüberzustellen. Es braucht Räume, die neue körperliche Erfahrungen ermöglichen. Und einen Austausch mit Gleichgesinnten. Denn mit deiner Selbstveruteilung bist du nicht alleine.

DEine Beziehung zu deinem Körper: Die Tempelwächterin

Dein Körper ist der Tempel deines Geistes und deiner Seele. Er zeigt dir deine Innenwelt, deine Gefühle, Bedürfnisse und Grenzen. Du hast diesen Körper geschenkt bekommen, damit du dich erfahren, spüren und ausdrücken kannst. Viele Menschen leben abgeschnitten von ihrem Körper überwiegend im Kopf. Sie spüren ihren Körper wenig.

Wie steht es um deine Beziehung zu deinem Körper? Fühlst du dich in deinem Körper zu Hause? Wie sensitiv ist deine Empfindungsfähigkeit? Nimmst du es wahr, wenn dein Körper mit dir spricht? Fühlst du dich wohl in deinem weiblichen Körper? Wie gut kannst du seine Grenzen wahrnehmen? Wie vehement für diese Grenzen einstehen?

Weil so viele Menschen wenig Beziehung zu ihrem Körper haben, fühlen sich viele erschöpft, gehen über ihre Grenzen, überfordern ihren Körper. Auch im Bezug auf Sexualität höre ich von vielen Frauen, dass sie es oft erst zu spät spüren, wenn sie über ihre eigenen Grenzen gehen und dass sie aus Angst die Beziehung zu verlieren, immer wieder Dinge zugelassen haben, zu denen ihr Körper klar Nein sagt.

Die Tempelwächterin ist ein Anteil in dir, der auf deinen Körper und deine Grenzen achtet. Die Tempelwächterin ist auf einer tiefen, feinen Ebene mit deinem Körper verbunden. Sie nimmt die Signale deines Körpers wahr. Sie unterstützt dich nach Hause zu kommen, hinzuhören und hinzuspüren. Sie wacht darüber, dass andere
nicht über deine körperlichen Grenzen gehen. Sie begegnet deinem Körper mit Respekt, Bewunderung und Achtung.

Ich spüre meinen Körper.


Mein Körper ist der Tempel
meines Geistes und meiner Seele.


Ich fühle mich in meinem
Körper zu Hause.


Ich achte meinen Körper.

Um die Tempelwächterin in dir zu stärken, braucht es Übungsmöglichkeiten und eine feine Schulung deiner Spürfähigkeit. Es geht darum deine Körperwahrnehmung zu verfeinern und deine Grenzen wahrzunehmen, deine Wahrheit mitzuteilen und Nein sagen zu lernen und Selbstfürsorge zu leben.

Deine innere Mitte: Die weise Frau in dir

Dein Körper hat seine eigene, ihm innewohnende Weisheit. Kennst du das Bild vion der inneren Mitte oder der inneren Balance. Wenn ich mich in meiner inneren Mitte fühle, dann bin ich ausgeglichen, ruhig, gelassen, zuversichtlich.

Du kennst sicher auch das Gefühl, nicht in deiner inneren Mitte zu sein, dich im Ungleichgewicht zu fühlen, aus der Balance, aus der Bahn geworfen? Kennst du das Gefühl der inneren Unruhe, das Gefühl, das irgendetwas nicht in Ordnung ist?

Spür’ in dich hinein. Tief in deinem Inneren weißt du, dass du ganz angebunden bist. Nichts kann dich wirklich aus deiner inneren Mitte und wahren Essenz bringen.
In deiner inneren Mitte sein bedeutet, bei dir zu sein, in dir zu wohnen, bei dir anzukommen. Aus deiner Mitte heraus leben st mit dem Gefühl verbunden, in dir zu ruhen und in Balance zu sein, selbst wenn die Welt um dich herum turbulent ist. 

Ich möchte ich dich einladen, dich mit der erfahrenen, weisen Frau in dir zu verbinden. Sie hat viele Stürme des Lebens hinter sich und strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Sie fürchtet nicht den Schmerz und die Dunkelheit. Sie lebt in der Balance ihrer Kräfte.

Ich ruhe in mir.


Ich bin in Balance.


Ich bin in meiner inneren Mitte.


Ich bin gelassen.


Ich bin weise.

Wir können lernen, ein feineres Gespür für unsere innere Mitte zu entwickeln und wir können lernen, wie wir wieder in unsere innere Mitte kommen, wenn das Leben uns mal wieder aus der Bahn wirft.

Erdung spüren: Die Tochter der Erde

Eng verbunden mit dem Gefühl der inneren Mitte ist das Gefühl der Erdverbundenheit. Hast du das Gefühl sicher und stabil in dir selbst geerdet zu sein? Oder fühlst du dich hin und wieder heimatlos, unsicher? Fehlen dir die
Bodenhaftung und die Verbindung zur Erdenergie? Bist du innerlich öfter unausgeglichen, unruhig und unentspannt? Fehlt dir bei vielen Dingen das Durchhaltevermögen?

Dann lade ich dich ein, dich mit Mutter Erde zu verbinden. Wir Frauen verkörpern die weibliche Erdenergie. Du bist eine Tochter der Erde. Die Tochter der Erde ist im
Wurzelchakra zu Hause. Ihre Themen sind Sicherheit, Geborgenheit, Stabilität und Urvertrauen. Die Tochter der Erde in dir fühlt sich geborgen und verortet, sicher, stabil, gehalten und geschützt. Wenn du mit ihr verbunden bist, spürst du deine Erdung, deine Verbundenheit zur Erde. Du bist tief in dir selbst verwurzelt.

Ich bin mit Mutter
Erde verbunden.


Die Erde trägt mich.


Ich fühle meine Stabilität.


Ich bin eine Tochter der Erde.


Ich bin geerdet.

Auch dieses Wiedererlangen oder Vertiefen der eigenen Erdung kannst du lernen. Mir haben da Meditationen und Imaginationen geholfen. In unseren Frauenkreisen legen wir immer wieder den Fokus auf die Verbindung mit unser weiblichen Erdenergie.

Deine Brüste sind ein Schlüssel: Die Nährende

Deine Brüste verkörpern dein Herzchakra. Sie sind laut der tantrischen Lehre der Polarität der positive Energiepol und die Yoni der negative rezeptive Energiepol einer Frau. Wir Frauen sind mit unserem Brustraum, mit unserer Herzenergie stark verbunden. Deine Brüste versorgen und stillen die Welt mit Liebe. Frauen öffnen sich über den Herzraum für die Sexualität.

Wie ist deine Beziehung zu deinen Brüsten? Magst du deine Brüste? Wie empfindsam bist du bei ihrer Berührung? Sind die Brüste für dich eine Quelle
der Lust? Hast du schon einmal ein Kind gestillt? Berührst und massierst du regelmäßig deine Brüste? Kannst du die energetische Verbindung zwischen deinen Brüsten und deiner Yoni spüren?

Die Nährende in dir ist eng mit deinen Brüsten verbunden. Sie kann ein Kind nähren, deine Lust nähren, andere Menschen mit deiner Herzraumenergie und Liebe nähren. Von deinem Herzzentrum aus kannst du geben, nähren und dich selbst verschenken.

Ich bin mit meinen
Brüsten verbunden.


Ich spüre meine Brüste.


Ich kann nähren.


Ich bin mir meines
Herzens gewahr.


Ich bin stolz auf meine Brüste

Deine Brüste wünschen sich deine Aufmerksamkeit, deine Annahme und Berührung. Du kannst lernen deine Brüste anzunehmen und wieder feiner zu spüren. Deine Brüste sind wie ein Schlüssel, ein Türöffner zu deiner ureigenen Sexualität.

Deine Verbindung zum Schossraum: Die Gebärende

Der Schoßraum ist das ureigene Zentrum deiner Weiblichkeit. Zum Schoßraum gehören deine Gebärmutter, deine Eierstöcke und Eileiter, deine Vulva, deine Vagina, dein Damm und dein G-Punkt. Alles Leben wird aus dem Weiblichen geboren. Dein Schoßraum schenkt Leben, aber auch Lust, Ekstase, Wonne, … 

Bist du dir der Heiligkeit deines Schoßraumes bewusst? Fühlst du dich in deinem
Schoßraum zu Hause? Bist du in Verbindung mit deiner Yoni? Hast du schon Kinder aus deinem Schoßraum geboren?

Wenn eine Frau Mutter wird, berührt sie das zutiefst und wirft sie auf ihre Urkräfte zurück. Sie darf sich vollkommen hingeben, vertrauen und loslassen, um Neues in die Welt zu bringen. Auch alle”geistigen Kinder” wie Ideen, Projekte, Kunst oder eine erfüllende Arbeit entspringen der Gebärenden in dir.

Die Beziehung zum eigenen Schoßraum ist ein wiederkehrendes Thema in meiner Beratungspraxis. Denn viele Frauen haben keine Beziehung zu ihrem Schoßraum, sie kennen ihn zu wenig und berühren sich kaum selbst.

Ich bin in meinem
Schoßraum zu Hause.


Ich spüre meinen Schoßraum.


Mein Schoßraum ist das Zentrum
meiner Weiblichkeit,
mein heiliger Tempel.

 

Mein Schoßraum kann Leben gebären.

Ich begleite Frauen dabei, wieder eine Beziehung zu ihrem Schoßraum aufzubauen, in die Selbstliebe zu gehen und ihre Empfindungsföhigkeit wieder zu erlangen und zu verfeinern. Hierzu tragen auch Spiegelsitzungen und Vulvawatchings im Frauenkreis bei. Damit unser Schoßraum wieder zur Lustquelle wird.

Zeit für deinen Körper im geschützten Frauenkreis

Wir schaffen einen geschützten Raum, einen Frauenkreis, in dem du deinen Körper, deine Energiezentren, deine Brüste und deinen Schoßraum neu spüren, entdecken und erforschen kannst. Dabei wirst du den inneren Anteilen und weiblichen Archetypinnen, die ich oben beschrieben habe, begegnen. Sie begleiten dich bei der Wiederentdeckung deiner Beziehung zu deinem Körper und deinem Schoßraum. Damit du dich endlich wieder in deinem Körper zu Hause fühlen kannst.

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